Daniel Meyer-Dinkgräfe
Piccolo teatro Haventheater Bremerhaven
Nach 28 Jahren in
Großbritannien (Promotion 1991-94 in London, Lecturer und Senior Lecturer in
Aberystwyth, Wales, 1994-2007, und Professur für Theaterwissenschaft an der
University of Lincoln, 2007-2017, sowie Intermezzo als Hörbuchsprecher,
2018-19) bin ich nun nach Deutschland zurückgekehrt, um in Bremerhaven ab
1.8.2019 die Leitung des piccolo teatro Haventheater
zu übernehmen. Mehr auf der Webseite des Theaters.
Die bisherigen Inszenierungen:
Hermann
Broch, Die Magd Zerline
Mehr als
vierzig Jahre hat Zerline als Magd im Hause reicher Leute gedient. Auf schonungslose
Art berichtet sie vom Schicksal ihrer Herrschaften. Und von ihrer eigenen
Verstrickung in diese Schicksale. Von Liebe und Leidenschaft. Von ihrer
abgründigen, lustvollen Begegnung mit dem Herrn von Juna, einem Don Juan. In
der Inszenierung von Michael Gruner spielen Katharina Schumacher und Michael
Schories.
Aischylos, Die
Perser
Das älteste
erhaltene Drama der Welt behandelt den Untergang der persischen Flotte in der
Seeschlacht von Salamis aus der fiktiven Sicht des persischen Königshofs. Laut
Regisseur Heinz-Uwe Haus ist „das alte griechische Theater wegen seiner großen
Gefühle und bildmächtigen Geschichten unersetzlich, und es ist eine
Übungsstätte der Demokratie, voller Hoffnung auf die evolutionäre Energien der
Geschichte“.
A.R.Guerney,
Love Letters
Der Titel
ist im Englischen ein Wortspiel: „Liebesbriefe“, aber auch „Ich mag Briefe“.
Ein Tisch, zwei Stühle. Eine Frau und ein Mann. Dialoge über ein Leben in
unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, spontan gelesen. Triviale
Begebenheiten und substanzielle Auseinandersetzungen bestimmen diesen
Briefwechsel zweier unterschiedlicher Menschen, die sich seit frühester Jugend
kennen, Melissa und Andrew. Die Meisterschaft des Autors besteht darin, das
Leben zweier Menschen human, charmant ironisch, witzig und ohne Sentimentalität
zu zeichnen, wie es für jeden von uns nachvollziehbar ist. Seit den späten
1980er Jahren wird dies Stück weltweit gefeiert. Es wurde seinerzeit für den
Pulitzer-Preis nominiert. Jetzt können Sie es auch in Bremerhaven sehen—mit den
Schauspielern, die schon in der Inszenierung der Perser dabei sind,
Andreas Brendel, David Gundlach und Britta Werksnis. Sebastian Loskant
bezeichnete sie in seiner Kritik der Perser in der Nordsee-Zeitung
(16.11.) als „einfach klasse“. In zwei Vorstellungen spielt Friedo Stucke.
Alan
Ayckbourn, Konfusionen
Im Park sind
es immer genau die falschen Menschen, die miteinander ins Gespräch kommen. Ein
hilfsbereiter Besuch bei der Nachbarin führt auf sonderbare Weise zurück in die
Kindheit Alan Ayckbourn versteht es in Gespräch im Park und Mutterfimmel
meisterhaft, ernste Themen in Szenen voller intelligentem Wortwitz und
unwiderstehlicher Situationskomik darzustellen. Ayckbourn (geboren 1939 in
London) begann als Schauspieler und war lange Direktor des Stephen Joseph
Theatre in Scarborough. Seit 1959 verfasste er etwa 80 Theaterstücke und gilt
heute als einer der bedeutendsten zeitgenössischen englischen Dramatiker. Am
piccolo teatro Haventheater spielen für Sie die Schauspieler, die schon in der Inszenierung
der Perser dabei sind, Andreas Brendel, David Gundlach und Britta
Werksnis. Sebastian Loskant bezeichnete sie in seiner Kritik der Perser
in der Nordsee-Zeitung (16.11.) als „einfach klasse“. Zu ihnen gesellt sich
Vania Brendel, die 2020/21 die Rolle der Penelope in Penelope – nacherzählt
spielt. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Willy
Russell, Bildung für Rita
Die junge Rita will aus ihrem
Leben als Friseurin ausbrechen und schreibt sich in einen Literaturstudiengang
der englischen Fernuniversität ein. Der ihr zugeordnete Tutor, Frank, ist
längst von seiner Universitätskarriere desillusioniert und flüchtet sich in
Alkohol und Zynismus. Die Interaktion der beiden bleibt unerwartet und ist
stets lebhaft, offen, ehrlich und tiefgründig komisch. Mit Loretta Müller und
Cyrus Rahbar. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Frank
Pinkus, Allein in der Sauna
Karl-Heinz König ist wirklich ein erfolgreicher Mann. Er ist ein anerkannter
Anwalt, er ist glücklich verheiratet, hat zwei wunderbare Kinder und seit vier
Jahren eine Geliebte. Alles scheint seinen geregelten Gang zu gehen – aber an
diesem Abend, an dem er sich "Allein in der Sauna" wiederfindet, ist
alles ein bisschen anders, und sein genau eingerichtetes Leben gerät ins
Wanken. Mit Andreas Brendel, Regie Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Literatur-Revue
Von und mit Friedo Stucke und Annika Stöver. Sie sehen und hören bekannte Szenen
und Monologe, beliebte Lieder, Balladen und Gedichte von Goethe, Schiller,
Shakespeare, Heine, Eichendorff u.v.a. zum Mitfühlen und Mitfiebern. Eigene
Liedkompositionen und ein lustiges Zuschauerquiz runden das Programm zu einem
vergnüglichen Theaterabend jenseits von verstaubten Klassikern ab. Mit
dynamischer Würze und nordischem Charme führt ein Conférencier durch den Abend.
Ein gelungenes Zusammenspiel von Geistesschärfe,
zauberhaften Momenten und skurrilen Charakteren.
Caroline Horton, Penelope – nacherzählt.
Penelope nacherzählt: Homers Odysseus, seine Abenteuer, seine Reisen, seine
Kriege, seine Schlachten, seine… Moment
mal! Was ist eigentlich mit seiner Frau, Penelope, und was macht sie, all die
Jahre, während seiner Abwesenheit, alleine zu Hause? Soviel darf verraten werden: sie hat viel
Zeit für sich! Diese nutzt sie, um sich zu erinnern, zu träumen, zu
reflektieren, zu hinterfragen, zu protestieren, zu hoffen, zu verdrängen --
aber vor allem, um zu funktionieren. Penelope gründet den Klub der
Soldatenfrauen, sie trägt Kämpfe mit ihrem Sohn aus, sie ist ihren Stimmungen
ebenso erlegen, wie der Hoffnung auf Odysseus Rückkehr. Oder ist es an der
Zeit, abzuschließen und auf Partnersuche zu gehen...? In ihrem Kopf und ihrem
Zuhause scheint sich einiges abzuspielen... Das piccolo
teatro zeigt komisch, manchmal tragisch und vor allem modern das Leben von
Penelope. Mit Vania Brendel. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe und Andreas Brendel.
Sabine Misiorny und Tom Müller, Was Frauen wollen (…
und Männer zu wissen glauben).
Franziska ist ratlos: sie möchte wissen, warum es ihr einfach nicht gelingen will, den Traummann zu finden. „Es kann doch nicht so schwer sein, ein halbwegs akzeptables Exemplar zu finden!“ Sie lässt es darauf ankommen und trifft sich mit den verschiedensten Männern, ob im Internet- Chat, in der Disco, im Café, in einer Galerie, Zuhause und selbst in ihren Träumen! Es wird Zeit herauszufinden, ob der Richtige dabei ist und was sie wirklich will. Freuen Sie sich auf eine unterhaltsame, witzige und skurrile Beziehungskomödie mit viel Abwechslung. Mit Vania und Andreas Brendel, Regie Daniel Meyer-Dinkgräfe
Eric
Emmanuel Schmitt, Kiki van Beethoven
Kiki ist eine rüstige, energische ältere Dame, die in einer
Seniorenresidenz wohnt. Auf einem Trödelmarkt findet sie in einer Vitrine eine
Maske von Beethoven. Dieser Fund führt sie und ihre drei Freundinnen, Candie,
Zoe und Rachel, zu der Einsicht, dass ihre Welt nicht mehr so ist, wie sie
früher war—ein gewisser Zauber ist verlorengegangen. Kiki erzählt anschaulich,
wie verschiedene Ereignisse und Begebenheiten dazu führen, dass dieser Zauber
zurückkehrt. Beethovens Musik, Kikis Schwiegertochter (Eléonore), ein junger
Tänzer (Mamadou), Kikis Bruder (Albert), Kikis verstorbener Sohn (Georges) und
ein Existentialist spielen dabei eine Rolle. Kiki van Beethoven ist eine
amüsant plaudernde, spannende, ergreifende, tiefsinnige und zuweilen äußerst
komische, vor allem aber sehr persönliche Fabel mit den zentralen Fragen: Wer
bin ich, wer sind die anderen, wer sind wir alle zusammen? Eine schwungvolle
Reise in das eigene Ich und in die wunderbare Musik von Beethoven. Ein
philosophisches Märchen in der Folge von Schmitts Monodrama Monsieur Ibrahim
und die Blumen des Koran, das vor ein paar Jahren im piccolo teatro
Haventheater großen Erfolg hatte. Mit Viola Livera, Regie: Daniel
Meyer-Dinkgräfe.
Klaus Eckel, Après Ski—Ruhe da oben!
Georg Kramer lebt mit seiner Familie in Bremen. Dort arbeitet er in einem
Pharmaunternehmen als Grafiker. Gerade zu Ostern muss er mit seiner Firma ins
Allgäu zu einem Ärztekongress. Georg wäre natürlich viel lieber bei seiner
Familie. Am Gründonnerstag entschließt er sich am späten Nachmittag
kurzfristig, wenigsten Ski zu fahren, bevor das Kongress-Festessen losgeht und
besorgt sich auf den letzten Drücker ein paar Kurzskier. Auf dem Weg nach oben
bleibt plötzlich der Sessellift stehen. Aber Georg nimmt es ganz entspannt,
bevor er merkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Von wegen „Après Ski“. Von wegen
Festessen. Stattdessen schließt Georg Freundschaft mit einem Uhu. Ob ihm das
etwas bringt? Jedenfalls nutzt er die Zeit, eher unbewusst, und denkt über sein
Leben nach. Das was er hat, und das, was er nicht hat oder gerne hätte. So
vergeht die ganze Nacht, bis zum frühen Morgen. Eine skurrile Geschichte über
einen unzufriedenen Menschen, der eigentlich nur an andere denkt und sich
selbst dabei auf der Strecke lässt. Erkennt er diese Situation in der kalten
Nacht in den Allgäuer Alpen? Begleiten Sie Georg Kramer in dieser alpinen Komödie
und lassen Sie sich überraschen, was passiert. Dieses Stück ist vom
Österreicher Klaus Eckel und wurde für Deutschland von Cyrus Rahbar bearbeitet.
Mit Cyrus Rahbar. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Thomas Rau, Mona Lisa ohne Rahmen
Mona Lisa muss einfach mal raus aus ihrem viel zu engen Bilderrahmen und türmt aus dem Louvre. Berühmt ist die Dame zwar für ihr geheimnisvolles Lächeln, aber Mona Lisa hat auch ein ziemlich loses Mundwerk. Mit flotter Zunge verrät sie Vertrauliches aus dem Louvre, beeindruckt mit verblüffenden Neuigkeiten über Leonardo da Vinci und erklärt mal eben so nebenbei auch noch die Renaissance. Dass Mona Lisa ausgebüxt ist, fällt natürlich im Nullkommanix auf. Eine fieberhafte Suche beginnt, und aus Mona Lisas harmlosem Ausflug entwickeln sich nacheinander eine Kriminalgeschichte, ein Agententhriller, eine politische Weltkrise und ein intergalaktisches Finale … Mit Loretta Müller. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Tony Dunham,
Traumfrau verzweifelt gesucht.
Diese Stück ist ein Muss für
alle, die von Was Frauen Wollen so begeistert waren: während Franziska sich mit
verschiedenen Männern trifft, geht es in diesem Stück um Harald. Er ist ein
attraktiver und erfolgreicher junger Mann (Informationsanalytiker) – doch als
seine Frau ihn verlässt, bricht seine Welt zusammen. Also stürzt er sich in die
Welt der Kontaktanzeigen. Da ist Trish, die selbstbewusste Amerikanerin; die
übermäßig phantasievolle Kamilla; die tatkräftige und sehr direkte Gaby; die
kunstsüchtige Anja – und seine beste Freundin Henri ... Unter der Regie von
Friedo Stucke spielen Annika Stöver und Stefan Wilde.
Eric-Emmanuel Schmitt, Kleine Eheverbrechen
Gilles hat durch einen mysteriösen Unfall (war es ein Unfall?) sein Gedächtnis verloren. Seine Ehefrau Lisa, mit der er seit fünfzehn Jahren verheiratet ist, kehrt mit ihm in die gemeinsame Wohnung zurück. Ist es wirklich seine Wohnung? Ist Lisa wirklich seine Frau? Gilles kann sich (scheinbar?) an nichts erinnern. Wer ist er? Wer ist Lisa? Was für eine Ehe führten sie? Mühsam versucht er seine Vergangenheit, sein Leben zu rekonstruieren. Beunruhigt und amüsiert zugleich lauscht er dem wundervollen Portrait, das Lisa von ihm, ihrem Zusammenleben und ihrer gemeinsamen Liebe zeichnet. Doch wenn Lisa nun lügen würde? Ist er tatsächlich so, wie sie ihn beschreibt. waren sie tatsächlich so verliebt, wie sie sagt, oder war es im Gegenteil eine Haßliebe, die sie verbindet? Oder spielt gar Gilles falsch? Weiß er mehr, als er zugibt? Mit Vania und Andreas Brendel, Regie Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Willy
Russell, Shirley Valentine oder: Die Heilige Johanna der Einbauküche
Ausgemustert – so fühlt sich Shirley Bradshaw, geborene Valentine. Die Kinder sind aus dem Haus, den Mann kannst du in der Pfeife rauchen. Als Gesprächspartner bleibt Shirley nur ihre Küchenwand. Doch das soll sich ändern, als ihre beste Freundin, Jane, sie unerwartet einlädt, sie auf einem Urlaub nach Griechenland zu begleiten. Schon der Entschluss, die Einladung anzunehmen, fällt Shirley sehr schwer. Doch sie nutzt ihre Chance. Die griechische Sonne direkt am Meer ist wunderbar, und wunderbar ist auch Costas, der Wirt ihrer Lieblingstaverne. Liebevoll und mit viel Witz und Humor zeichnet Autor Willy Russell diese Geschichte. Das Theaterstück wurde sehr erfolgreich verfilmt, mit Pauline Collins und Tom Conti in den Hautrollen, inszeniert von Lewis Gilbert, der auch Russells Theaterstück Bildung für Rita verfilmte und bei drei James Bond Filmen Regie führte. Am piccolo teatro spielt Katja Bienert die Rolle der Shirley. Bienert kam schon als Jugendliche zu internationalem Ruhm im Film, im Theater und im deutschen Fernsehen—viele werden sie als Sprechstundenhilfe neben Günter Pfitzmann in Praxis Bülowbogen in Erinnerung haben. Sie produzierte Filme, arbeitete als Musikpädagogin unter Daniel Barenboim an der Berliner Staatsoper, begleitete Musiklegende Leonard Cohen auf Welttourneen und leitete eine Talkshow für einen Regionalsender in Berlin. Mit fester Entschlossenheit stellte sie sich mehreren Schicksalsschlägen—ihr Auftritt im piccolo teatro ist ihr Come-back auf die Theaterbühne. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Thomas
Letocha, Und es geht doch
Ruth steht vor ihrem Umzug in eine Senioren-Residenz, die Kartons sind schon gepackt. Zu ihrem Sohn und seiner Familie hat Ruth eine gute Beziehung, aber natürlich will sie nicht zu ihnen ziehen. Die Residenz soll ja auch sehr schön sein, gutes Essen, großer Park, Ruhe, nette Leute…aber nur 35 statt 145 Quadratmeter. Während sie auf ihren Sohn wartet, gibt sie erzählend Einblicke in ihr Denken, Fühlen, Leben. Eine Flasche sehr guter Rotwein beflügelt Ruths Laune zwar kurzzeitig, doch durch den Wein etwas enthemmt, fallen ihr auch allerhand Schattenseiten an dem zukünftigen Leben in der Residenz ebenso wie im Familienleben mit ihrem Sohn ein. Es hat ja immer alles zwei Seiten. Ein kleines Paket jedoch, das sie für eine neue Nachbarin angenommen hat, deckt ein Geheimnis auf und gibt Ruth den Impuls zu einer abenteuerlichen Wendung und einem unerwarteten Aufbruch. Mit Katharina Schumacher. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe
Alexander
Houghton, Ich lach mich tot!
Vor vielen Jahren waren Andrea und Peter ein sehr
erfolgreiches Komikerpaar, inzwischen sind ihre Karrieren und sie selbst in die
Jahre gekommen. Vor vielen Jahren waren Andrea und Peter verheiratet,
inzwischen sind sie geschieden und leidenschaftlich verfeindet. Als Peter seine
Ex-Frau nun völlig überraschend an sein Krankenbett ruft, freut sie sich über
die Einladung in etwa so wie über eine Steuerprüfung. Aber sie kommt, immerhin
hatte sie schon lange keinen ebenbürtigen Gegner mehr. Zwei Künstlerseelen
begehen ein sarkastisches, geistreiches, brutal ehrliches und sehr witziges
Wiedersehen. Roberto Widmer, der das piccolo teatro Haventheater 2011 gründete,
inszeniert diese Deutschsprachige Erstaufführung mit Katharina Schumacher und
Michael Schories.
Simon
Bellett, Licht aus, Alexa!
Eine frisch installierte Alexa freut sich auf ihre ersten Aufgaben. Doch
als ihr neuer Besitzer, ein blinder Komponist, erklärt, dass er weder Licht
noch Musik gebrauchen kann, läuft alles anders als erwartet. Dies tut dem
Komponisten wirklich leid, doch um Alexa wieder aufzubauen, beginnt er ihr zu
erzählen, was er unterwegs so erlebt. Ernsthafte Themen wie Blindheit und
Zukunftsängste werden witzig und erfrischend in einer spannenden Geschichte auf
die Bühne gebracht. Aus der Kritik von Otto Oberstech, Nordsee-Zeitung online
vom 26.9.2022: “Simon Bellett gelingt mit seinem Stück eine berührende Parabel
über das Leben von „Normalos“ und behinderten Menschen. Niemand lebt für sich
allein, beide sind in einer sich rasant verändernden Welt aufeinander
angewiesen. Diese Botschaft vermittelt die Schlussszene beeindruckend: Der
blinde Alex fährt den durch einen Unfall verletzten Julian im Rollstuhl nach
Hause. Der Inszenierung von Myfanwy Meyer-Dinkgräfe, die zum ersten Mal im
Piccolo Teatro Regie führte, gelingt es, ein schwieriges Thema mit viel Schwung
und Humor auf die Bühne zu bringen. Der (sehbehinderte) Autor begleitete die
zum Teil rasanten Szenenwechsel selbst auf dem Piano. Das Publikum fühlte sich
bestens unterhalten und spendete begeisterten Premierenbeifall.” Mit Meike
Lehman, Ducki Lachenmeier und Sven Mein. Regie: Myfanwy Meyer-Dinkgräfe.
Alan Ayckbourn, Raucher / Nichtraucher
Celia unterbricht ihren Frühjahrsputz und tritt auf die Terrasse. Alles Folgende hängt davon ab, ob sie dort eine Zigarette raucht oder nicht. Raucht sie, hört sie die Türklingel, öffnet dem verliebten Gärtner Lionel und verpasst den Besuch von Miles. Raucht sie nicht, holt sie aus dem Schuppen eine Leiter, überhört die Klingel und läuft stattdessen Miles in die Arme, einem Freund ihres Mannes und ebenfalls in Celia verliebt. Mehrmals noch steht Ayckbourns Mammutwerk vor ähnlichen Gabelungen. Dieselbe Grundsituation bringt am Ende insgesamt sechzehn verschiedene Versionen hervor. Bei uns sehen Sie zwei dieser Versionen. Jennifer Wollny und Jan Philip Keller spielen alle Rollen. Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.
Anthony
Shaffer, Revanche
„Sie wollen also meine Frau heiraten?“ So beginnt das Gespräch zwischen dem
Thriller-Bestseller-Autor Andrew Wyke (Andreas Brendel) und dem Schauspieler
Milo Tindle (Maciej Tyrakowski). Andrew erklärt, dass er einwilligen wird,
unter einer Bedingung ... Kurze Zeit später taucht Inspektor Doppler (Johannes
Tau) auf, er vermutet ein Verbrechen im Hause Wyke. Mit Revanche (Regie:
Vania Brendel) zündet Anthony Shaffer ein kriminalistisches Feuerwerk der
Extraklasse und führt die Zuschauer in seinem brillanten Thriller auf
verblüffende und dabei höchst unterhaltsame Weise aufs Glatteis. Shaffer
schrieb unter anderem Drehbücher für Hitchcock (Frenzy) und Agatha
Christie (Mord im Orient Express / Tod auf dem Nil). Es wird also
spannend im piccolo teatro! Der Autor, Anthony Shaffer, richtet eine Bitte an
die Presse: „Um künftigen Besuchern den Spaß an der Vorstellung nicht zu
verderben, wären wir Ihnen äußerst dankbar, wenn Sie die Pointe des Stückes
nicht verraten würden.“
Friedo Stucke, Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?
Guter Rat muss nicht teuer sein. Es gibt ja die anonyme telefonische
Suchtberatung. Hier kann man ganz offen sprechen und vielleicht einen neuen
Schritt durchs verlockende Leben wagen. Aber ist der Berater wirklich
kompetenter als der Ratsuchende. In diesem zwei-Personen-Stück um Sucht und
Gier wechseln die Rollen hin und her. Wer sucht hier Hilfe und wer kann helfen?
Oder ist es ratsamer die Probleme der Welt auf die leichte Schulter zu nehmen?
In schweren Zeiten hilft Humor wie schon Heinz Erhardt sagte, oder war es
Loriot. Egal! Britta Werksnis als Ratsuchende und Friedo Stucke als Berater
lösen jede Komplikation. Uraufführung. Text und Regie: Friedo Stucke. Rechte beim
Autor.
Andreas Brendel, Amor sucht die Liebe.
Armor ist verzweifelt. Er kann seinen Pfeil nicht finden. Wie sollen sich
denn dann die Menschen verlieben? Schließlich ist er doch dafür verantwortlich
oder etwa nicht? Und überhaupt macht ihm dieser „Job“ in der heutigen Zeit
immer mehr zu schaffen. Können sich die Menschen überhaupt noch verlieben? Amor
selbst, scheint sich hierbei nicht so sicher zu sein und wird im Verlauf dieses
Stücks Zeuge einiger sehr skurrilen und witzigen Treffen verschiedener Menschen,
die sich mal zufällig begegnen, mal gezielt kennen lernen wollen. Wird am Ende
doch alles gut und die Liebe setzt sich durch oder ist es wirklich besser für
Amor, Pfeil und Bogen an den Nagel zu hängen? Das Besondere an diesem
Theaterstück ist: das Ende wird immer anders sein, denn wen die Liebe zum
Schluss trifft (oder nicht), wird nicht von Amor allein entschieden.... Mit
Vania und Andreas Brendel, Regie: Daniel Meyer-Dinkgräfe.